Generalstabsoffizier berichtete im Soldatenheim über diesen Einsatz
Erneut organisierte die Reservistenkameradschaft 1963 e. v., Immendingen einen interessanten
verteidigungspolitischen Vortrag. Hauptfeldwebel d. R. Steffen Zander konnte in Oberstleutnant
i. G. Johannes Rudolf einen hochkarätigen Referenten gewinnen. Oberstleutnant Rudolf gehört zum
„Kommando Operative Führung Einsatzkräfte in Ulm“. Dieses Kommando ist zuständig für Organisation
und Durchführung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr, zusammen mit anderen Streitkräften der
Europäischen Union. Mit dem Einsatz im Kongo hat dieses Kommando seinen ersten Auftrag, zusammen
mit 21 weiteren Nationen erfolgreich durchführen können. Im März 2006 kam die Anfrage der UN an
die EU, zur Absicherung der Wahlen im Kongo, eine entsprechende Eingreiftruppe zu stellen. Nachdem
der Bundestag dem Mandat zugestimmt hatte, wurde zusammen mit Belgien und Frankreich in Paris
der Operationsplan entwickelt. Bereits am 29. Juli 2006 war die Truppe aus 22 Nationen vor Ort
und voll einsatzfähig. Fünf Schwerpunktgebiete waren vorab als Einsatzorte der Truppe festgelegt
worden. Durch die Politik mit einem sog. „robusten Mandat“ ausgestattet, verschaffte sich die
Sicherungstruppe sofort den nötigen Respekt. Die Strategie: „der Bevölkerung Vertrauen geben,
die Störer warnen“, war von Anfang an erfolgreich.
Überall dort wo kleine Scharmützel auftraten war die Eingreiftruppe schnell vor Ort und sorgte für Ruhe.
Das gewünschte Ziel der Europäischen Eingreiftruppe wurde in vollem Umfang erreicht. Die beiden
Kandidaten konnten sich gegenseitig nicht mehr mit militärischen Mitteln in Szene setzen. Der
unterlegene Kandidat gab am Ende klein bei und verabschiedete sich ins Exil. Die Eingreiftruppe
konnte nach Abschluss des Mandates alle 2.500 Soldaten gesund und munter wieder nach Hause bringen.
Abgesehen von der eigentlichen Mandatsaufgabe war es eine grossartige logistische Leistung, 2.500
Soldaten, 250 Fahrzeuge, 130 Flugzeuge und Hubschrauber, sowie 50 Schiffe innerhalb kürzester Zeit
in das Einsatzgebiet und wieder zurück zu verlegen; und das bei einem multinationalen Verband.
Selbstverständlich berichtete Oberstleutnant Johannes Rudolf in seinem Vortrag auch über das
Land, die Menschen und deren Lebensumstände. Soweit möglich haben sich unsere Soldaten vor Ort
humanitär betätigt und u. a. eine stillgelegte Schule in Kinshasa wieder in Betrieb genommen.
Hoffen wir das dieses Projekt von Nachhaltigkeit geprägt ist und die Kinder dort auch heute
noch ihren Schulplatz haben. Schön wäre es auch, wenn die Politik im Kongo jetzt mehr für
die Menschen tun könnte als bisher. Hauptfeldwebel d. R. Steffen Zander bedankte sich im Namen
der grossen Zahl von interessierten Zuhörern mit einem Geschenk bei Oberstleutnant Rudolf für
den tollen und aufschlussreichen Vortrag.